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Die Schüler:innen des Ergänzungsfachs Geschichte reisten in der Sonderwoche nicht nur nach Berlin, sondern auch in eine andere Zeit. Sie wandelten auf den Spuren des Totalitarismus.
Zunächst versuchten sie sich in die Zeit der DDR hineinzuversetzen. Ein Zeitzeuge erklärte ihnen anhand der Berliner Mauer, wie schwierig die Flucht in den Westen war. Wie die Stasi die Bevölkerung überwachte und kontrollierte, lernten die Schüler:innen dann im Ministerium für Staatssicherheit. Was mit Regimekritiker:innen geschah, erzählte ihnen ein ehemaliger Häftling im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen.
Die Schüler:innen übernahmen das Zepter, als der Rundgang sich dem nationalsozialistischen Berlin zuwandte. In ihren Referaten erklärten sie zum Beispiel, wie die Neue Synagoge in der Kristallnacht beschädigt wurde, wie Berliner Frauen 1943 erfolgreich gegen die Verhaftung ihrer jüdischen Ehemänner protestierten und wie ein jüdisches Gymnasium zu einem Sammellager umfunktioniert wurde.
Einige Jüdinnen und Juden dieses Sammellagers wurden ins KZ Sachsenhausen deportiert, das die Schüler:innen ebenfalls besuchten. Mehr über die Planung, Organisation und Durchführung des Holocausts erfuhren sie im Museum «Topographie des Terrors», das sich auf dem Gelände des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers befindet. Die bedrückenden Eindrücke dieser dunklen Vergangenheit wurden in Diskussionen verarbeitet.
Auch die gegenwärtige Politik spielte eine Rolle. Während die Schüler:innen im Deutschen Bundestag einen ernsten Einblick in die politischen Prozesse erhielten, ging es im Kabarett Distel humorvoll zu. In einem satirischen Rundumschlag nahm das berühmte Kabarett-Ensemble Politiker:innen aller Parteien aufs Korn. Diese Art freier Meinungsäusserung wäre weder in der NS- noch in der SED-Diktatur möglich gewesen.
Text: Gian-Peter Ochsner
Fotos: Iris Geissler, Gian-Peter Ochsner